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05.06.10 10:20 Alter: 13 yrs

Bandion-Ortner will Sorgerecht ändern

 

Justizministerin Claudia Bandion-Ortner will die Situation mit Änderungen im Obsorgerecht entkrampfen - wissend, dass damit nicht alle Probleme gelöst werden. Die Ministerin, die nach der Scheidung ihrer Eltern beim Vater aufgewachsen ist, wünscht sich eine automatische gemeinsame Obsorge für Mutter und Vater. Wollen die Eltern das nicht, kann einer die alleinige Obsorge beantragen.

 

Derzeit muss die gemeinsame Obsorge beantragt werden. Rund die Hälfte der geschiedenen Eltern nimmt diese Möglichkeit in Anspruch. "Im Zuge einer Trennung werden Kinder oft zu Waffen", sagt Bandion-Ortner im Gespräch mit dem KURIER. Eine automatische gemeinsame Obsorge könnte dies ihrer Meinung nach zum Teil verhindern, weil der Streitgrund Obsorge wegfalle. "Im Beziehungs-Streit denkt jeder nur an sich, nicht an die Kinder. Sie haben aber ein Recht darauf, dass der Kontakt zu beiden Eltern bestehen bleibt." Sie verweist auf positive Erfahrungen mit einer ähnlichen Regelung in Deutschland.

 

Für die Ministern geht es auch um Bewusstseinsbildung: "Es muss sich im Kopf der Leute etwas ändern. Sie müssen wissen, was sie ihren Kindern antun." Sie will daher die Familiengerichtshilfe ausbauen. Das heißt, dass vor dem Gerichtsverfahren mithilfe von Psychologen Wege aus der Konfliktsituation gesucht werden. Außerdem strebt sie eine Beschleunigung der Obsorge-Verfahren an.

 

Quelle: kurier.at/nachrichten/2006319.php


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