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14.08.12 22:17 Alter: 12 yrs

Wie viel Papa braucht das Kind? Ö1

 

Sommergespräch 6: Marguerite Dunitz-Scheer, Kinderfachärztin

Wie viel Papa braucht das Kind?

Gestaltung: Astrid Plank

 

Seit Jahren machen Väteraktivisten mobil. Sie fordern vehement, dass nach Trennungen die Mütter nicht beinahe automatisch die Obsorge für gemeinsame Kinder bekommen. Nach einem Erkenntnis des Verfassungsgerichtshof muss nun der Gesetzgeber aktiv werden. Über die Neuordnung des Sorgerechts wird gerade verhandelt.

 

Unterstützung bekommen Väteraktivisten von der Grazer Kinderfachärztin und -therapeutin Marguerite Dunitz-Scheer. Die gemeinsame - sprich: geteilte - Obsorge muss der Normalfall werden, verlangt auch sie.

Dunitz-Scheer arbeitet an der Abteilung für Psychosomatik und Psychotherapie der Universitätsklinik für Kinder und Jugendheilkunde in Graz. Sie arbeitet scherpunktmäßig mit Kindern, die nicht selbständig essen können, auf Sondenernährung angewiesen sind und von dieser wieder entwöhnt werden sollen. Ihr zweites Spezialgebiet sind Kinder in und nach Trennungskonflikten.

 

Die Expertin hat selbst Erfahrungen mit Trennung und Patchworkfamilien. Drei ihrer sechs Kinder hat sie abwechselnd mit ihrem geschiedenen ersten Mann betreut – damals vor 20 Jahren noch eine relativ ungewöhnliche Form des Familienlebens. Ihr Fazit: Gemeinsame Obsorge der Eltern ist machbar und außerdem die einzig empfehlenswerte Lösung für die Kinder. Denn die würden Vater und Mutter gleichermaßen brauchen.

 

Quelle: oe1.orf.at/programm/310079


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